W.K. Heyl zu 100 % Digital: „Geschäfte digital zu tätigen, ist auch ein Beitrag zur Stärkung unserer Geschäftskontakte”
Viele Käufer bereiten sich schon seit einiger Zeit auf 100 % Digital vor. Auch Heyl arbeitet intensiv daran, die Anforderungen von 100 % Digital bis Ende 2020 zu erfüllen. In diesem Interview berichtet Heyl mehr über den Prozess, die Herausforderungen, die Vorteile und natürlich auch über die gemachten Erfahrungen!
Können Sie uns etwas mehr über Ihren Betrieb erzählen?
Heyl ist ein junger Betrieb, mit einer schönen Historie. Seit der Gründung unseres Betriebs bedienen wir täglich Floristen in verschiedenen Regionen Deutschlands. Die Kennzeichen unseres Betriebs sind seine Fokussierung und seine Dienstleistungsstärke. Das hat ein kosteneffizientes Arbeiten mit sehr hohem Serviceniveau und Wachstum zur Folge. Wir bieten tausende (Frisch-)Produkte an, die unsere Kunden bis 16.00 Uhr kaufen können, und wir versprechen, sie am nächsten Morgen bis zur Geschäftsöffnung geliefert zu haben. Das machen wir inzwischen mit über 100 Mitarbeitern. In unserem Betrieb sind wir es gewohnt, ständig nach Verbesserungen unserer „Werkzeuge” zu suchen. So haben wir letztes Jahr ein neues Distributionszentrum mitten in der Westland-Region gebaut. Damit haben wir erneut mehrere Schritte zur Steigerung unserer Arbeitsqualität machen können, sowohl bei den Mitarbeitern als auch bei den Produkten. So haben wir den Eingang und die Verteilung der Waren durch Mechanisierung, durch Pick-by-Voice und nicht zuletzt durch eine Software stark verbessert, die nicht nur administrative Vorgänge vereinfacht, sondern auch Laufrouten, Prognosen und andere komplexe Berechnungen für uns erledigt.
Welche Floriday-Funktionen wollen Sie noch dieses Jahr nutzen? Oder welche Funktionen wünschen Sie sich künftig in Floriday?
Auf der Einkaufsseite hat die Digitalisierung bei der Versteigerung nach der Einführung des EKT fast keine Fortschritte mehr gemacht. Es ist daher kein Wunder, dass wir sehr froh sind, dass nun eine weitere Digitalisierungsphase begonnen hat. Wir hoffen daher, dass dieser neue Kurs der Versteigerung in der Branche auf breite Resonanz stößt und dass „unser Versteigerungshaus” diese Entwicklung nicht wieder einstellt, wenn die nötigen Dinge beim Zahlungsverkehr erledigt sind. Außerdem hoffen wir, dass wir ab jetzt stets in der Entwicklung bleiben, sodass wir nichts mehr ändern müssen, sondern weiter entwickeln können. Mit Floriday hat man einen guten Start hingelegt, aber das ist hoffentlich kein Finish für die nächsten 30 Jahre, oder?
Worin bestehen Ihrer Meinung nach die Vorteile von 100 % Digital/Welche Vorteile ziehen Sie aus 100 % Digital?
Mit 100 % Digital als Begriff habe ich etwas Mühe, denn 100 % klingt nach sehr viel, dabei wäre der Schritt, der nun bis Ende des Jahres gemacht werden soll, eher mit einem einzigen Schritt eines Menschen auf einer ganzen Weltreise vergleichbar. Aber ich verstehe natürlich gut, was mit diesem Begriff beabsichtigt ist. Wir würden mit unseren Lieferanten auch gern so viel wie möglich digital abwickeln, damit wir einen größeren Teil unserer Zeit für die Pflege der Geschäftskontakte sowie für Prozess- und Produktverbesserungen nutzen können.
Was müssen Sie bei sich noch verändern, um die Anforderungen von 100 % Digital zu erfüllen?
Die Basis steht bereits, aber hinsichtlich der Funktionen gibt es noch viele technische Punkte bei den APIs zu erledigen, die wir gemeinsam verfeinern können. Außerdem hoffen wir aus der Nutzerperspektive, dass neben dem Direkthandel auch die anderen Ströme integriert werden. Dabei denken wir an den Uhrvorverkauf, das Uhrangebot und das Markieren. Wir sehen auch die Chance, das eigentliche „Handeln” zu erleichtern, sodass die oft nützlichen Anrufe, bei denen man sich austauscht, um zu einem Preis zu finden, durch einen API-Verkehr zwischen den verschiedenen Softwarepaketen ersetzt werden.
Welche Vorteile wird die Digitalisierung für die Zierpflanzenbranche bringen/Was ist für Sie der wichtigste Vorteil?
Neben der Erleichterung unserer täglichen Arbeitslast haben wir mit einer weiteren Digitalisierung die Chance, die Fehlerquote in der Kette kleiner und die auftretenden Fehler sichtbarer zu machen. Geschäfte digital zu tätigen, ist auch ein Beitrag zur Stärkung unserer Geschäftskontakte.
Was würden Sie anderen Käufern in Sachen „Digitalisierung“ gern ans Herz legen?
Wir sind jedenfalls seit der Bereitstellung einer API für Käufer mit Floriday beschäftigt und tätigen inzwischen über diese Plattform mit diversen Gärtnern unsere Geschäfte. Es ist in unserer Branche jedes Jahr so, dass wir von Oktober bis Januar die Chance haben, uns auf die neue Frühjahrssaison vorzubereiten. Deshalb ist es unbedingt zu empfehlen, die nächsten 3 Monate für die Implementierung zu nutzen, fangen Sie einfach damit an! Machen Sie ruhig auch Fehler dabei, aber machen Sie jedenfalls etwas. Wir sehen auch, dass sich viele unserer Gärtner und Kollegen damit befassen, und das ist gut so!